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Vortrag „Koloniale Gewalt und postkoloniale Identität: auf der Suche nach Selbstbestimmung in Westafrika“

Wann 08.07.2025
von 20:00 bis 22:00
Wo HS 1228 im KG I
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Der wissenschaftliche Vortrag von Dr. Kokou Azamede von der Universität Lomé in Togo findet in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg 2571 „Imperien. Dynamischer Wandel, Temporalität und nachimperiale Ordnungen“ und der Initiative De/Coloniality Now statt.

Abstract

Die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus – von Ausbeutung, Zwangsarbeit, Deportationen, Repressionen, Zerstörung traditioneller Ordnung – sind in Westafrika bis heute zu spüren. Die Unzulänglichkeiten afrikanischer Eliten, ihre Bevölkerungen aus manifesten Identitäts- und Entwicklungskrisen herauszuführen sind mit dieser schmerzhaften Geschichte eng verknüpft. Zentral für die Suche nach Emanzipation und geeigneten Entwicklungsstrategien ist postkoloniale Identität – und diese bleibt durch koloniale Erfahrung geprägt. Der Vortrag wird die soziokulturellen Veränderungen in den ehemals kolonialisierten Gesellschaften darlegen und erklären, wie eine aufrichtige Debatte über koloniales Unrecht es westafrikanischen Gesellschaften ermöglichen kann, sich mit ihrer gebrochenen Identität zu versöhnen und zu einer Selbstbestimmung zu kommen.

(c) Kokou Azamede

Dr. Kokou Azamede ist Dozent an der Universität Lomé, Fachbereich Deutschstudien/ Kulturwissenschaft. Er promovierte 2008 an der Universität Bremen zum Thema: Transkulturationen? Ewe-Christen zwischen Deutschland und West-Afrika, 1884-1939“. Seine Forschungsschwerpunkte sind transkulturelle Studien, deutsche Missionen und deutscher Kolonialismus sowie deutsche Kolonialfotografie aus Westafrika. Er war Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung 2001-2002 in Bayreuth, der Volkswagenstiftung 2004-2005 in Bremen. Postdoc-Stipendiat des DAADs 2010 & 2014 in Bremen, der Fritz Thyssen Stiftung 2012-2013 in Frankfurt/M, des Merian Institute of Advanced Studies in Africa – MIASA 2021 in Accra, und vom Mai bis Juli 2022 Gastdozent an der Universität Tübingen. Seine aktuellen Forschungsprojekte beziehen sich auf die Rekontextualisierung menschlicher Überreste und Kolonialobjekten aus Deutsch-Togo in deutschen Museen, und die Frage des Kolonialerbes. Er ist der Jakob-&-Wilhelm-Preisträger 2022.